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Molinari Rail AG



SBB-Diagnosefahrzeug erhält unbefristete Betriebsbewilligung


Molinari Rail hat den Zulassungsprozess eines speziellen Diagnosefahrzeugs der SBB AG erfolgreich abgeschlossen. Für die Modifikation dieses ursprünglichen EC-Spenderwagens führte die Molinari Rail AG den Zulassungsprozess gegenüber dem Bundesamt für Verkehr (BAV), erstellte diverse Simulationsanalysen und betreute Typentests in der Schweiz und in Deutschland.

Die zunehmende Streckennutzung in der Schweiz erfordert eine intensivere Überprüfung der Schweizer Schieneninfrastruktur. Um die Verfügbarkeit des Bahnverkehrs sicherzustellen, setzen die SBB AG spezielle Diagnosefahrzeuge ein. Eines davon ist das «gezogene Diagnosefahrzeug» (gDFZ), ein umgebauter EuroCity-Wagen. Für dieses seit 2018 im Testbetrieb auf Schweizer und Deutschen Schienen im Einsatz stehenden Fahrzeug wurde am 14. Mai 2020 die unbefristete Betriebsbewilligung erlangt.

Die russische Firma Infotrans, «Wissenschafts- und Produktionszentrum für Informations- und Transportsysteme», hat dieses Fahrzeug mit Messtechnik ausgerüstet und zu einem modernen Diagnosewagen umgebaut. Die SBB AG führt damit auch Interaktionsanalysen zwischen Fahrzeug und Infrastruktur durch. Für solche Arbeiten wurde der EC-Wagen mit Sensoren und Messgeräten an den Drehgestellen und dem Wagenkasten sowie zwei Mess-Stromabnehmern ausgestattet.

Molinari Rail hat für Infotrans am SBB-Fahrzeug eine Laufdynamikanalyse durchgeführt. Mittels der 3D-Mehrkörpersimulation wurden die Laufstabilität, die Entgleisungssicherheit und die Rad-Schienen-Kräfte analysiert. Die Herausforderung bestand darin, für den modifizierten Wagen bis zu einer Geschwindigkeit von 200 km/h ein optimales Fahrverhalten zu gewährleisten gemäss den Anforderungen der entsprechenden Norm (DIN EN 14363 Norm für die Prüfung zur fahrtechnischen Zulassung von Schienenfahrzeugen). Zudem wurde auch eine Laufdynamikanalyse für Geschwindigkeiten bis 250km/h durchgeführt, um die Nutzung des Diagnosefahrzeuges auch für die heutigen Schnellfahrstrecken in der Schweiz sicherzustellen.

Ausschlaggebend für diese umfassenden Analysen von Molinari Rail waren der markante Gewichtszuwachs und die verschärften Anforderungen an Fahrzeuge mit Stromabnehmer, den Einbau neuer Primär- und Sekundärfedern sowie einer damit einhergehenden neuen Wankstabilisation erforderten.

Darüber hinaus hat Molinari Rail die Anforderungen für die Zulassung (Homologation) basierend auf den gültigen rechtlichen Anforderungen für das umgebaute Fahrzeug analysiert, mit dem Bundesamt abgestimmt und vereinbart. Darauf basierend hat Molinari Rail projektbegleitend den Zulassungsprozess mit dem Bundesamt und allen Projektbeteiligten durchgeführt und mit der unbefristeten Betriebsbewilligung im Mai 2020 abgeschlossen.


Informationen zum Unternehmen: https://www.molinari-rail.com/de/